Verein Kirchliche Mitte



Medienmitteilung                                                                                                                                                                                                                                                      Bern, 8. Juni 2009

 

Kirchliche Mitte feiert 150-Jahr-Jubiläum

 

Nach heftigen Differenzen in der Berner Kirche wurde im Frühjahr 1859 der Grundstein für die heutige Synode-Fraktion „Kirchliche Mitte“ gelegt. Das 150-Jahr-Jubiläum wird am 13. Juni 2009 in der Stadtkirche Burgdorf gefeiert.

 

Konservative und Liberale lieferten sich Mitte des 19. Jahrhunderts innerhalb der Berner Kirche wegen unterschiedlicher Ansichten zu Kirche und Staat heftige Wortgefechte. Als ausgleichende Kraft formierte sich 1859 der Verein „Theologische Kirchliche Gesellschaft“. Dieser Zusammenschluss von Laien und Pfarrern war der Anfang der Arbeit der kirchlichen Mitte im Dienst an der evangelisch-reformierten Landeskirche. Die Männer der Mitte – Frauen waren zu dieser Zeit nicht gefragt –  versuchten zu vermitteln und einen gemeinsamen Boden aufzuzeigen. Sie sagten sich, dass nicht persönliche Überzeugungen entscheiden, sondern die Bibel mit dem bis heute gültigen Grundsatz: „Das Fundament ist gelegt: Jesus Christus. Niemand kann ein anderes legen“ (1. Kor. 3.11). Ihre Losung: „Wir wollen uns gegenseitig achten, im Frieden unseren Dienst erfüllen und voneinander lernen.“

 

Aus heutiger Sicht erscheint diese Stellungnahme merkwürdig, aber damals bildete sie einen Gegensatz zur bestehenden Strenggläubigkeit, die das Bekenntnis über die Bibel setzte. Die Männer der „Kirchlichen Mitte“ stellten umgekehrt die Bibel über das Bekenntnis. Sie erkannten, dass die Demokratie nicht im Gegensatz zur Kirche stand, sondern wichtige Fundamente aus der reformierten Kirche her leitete. Wegen dieser Erkenntnis wurde die Mitte heftig bekämpft; den Konservativen ging sie zu weit, den Liberalen war sie zu konservativ. Die Mitglieder setzten den christlichen Glauben vielfältig in die Tat um. Davon zeugen unter anderem Sozialwerke, bei deren Gründung sie massgeblich beteiligt waren.

 

Heute setzt sich die „Kirchliche Mitte“ für die Förderung des Interesses an der Landeskirche ein, engagiert sich als Fraktion in der Synode (Kirchenparlament) der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und unterstützt die Basisarbeit in zahlreichen Kirchgemeinden. Die „Mitte“ hat Verständnis für die diversen christlichen Glaubensrichtungen und schätzt die Zusammenarbeit von Volkskirche und Staat. Wichtig sind ihr insbesondere die Gemeinschaft und der Austausch von vielfältigen Gedanken, Ideen und Beiträgen ihrer Mitglieder.

Rechtlich ist die „Kirchliche Mitte“ als Verein organisiert. Auch nach Beendigung ihrer synodalen Tätigkeit bleiben viele ehemalige Synodale dem Verein treu und schätzen es, am kirchlichen Geschehen teilnehmen zu können.

 

Jubiläumsfeier mit viel Prominenz

Unter dem Motto „Gestern-Heute-Morgen“ feiern die Fraktion und der Verein „Kirchliche Mitte“ am Samstag, 13. Juni 2009, in der Stadtkirche Burgdorf das grosse Fest zum 150-Jahr-Jubiläum. Eingeladen sind Mitglieder der bernischen Regierung, des Synodalrates der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, der Behörden von Burgdorf und Umgebung, Delegationen der anderen Synodefraktionen und die über 70 Aktiv- und Passivmitglieder der „Kirchlichen Mitte“. Das Festprogramm beinhaltet vormittags die Jubiläumsfeier mit Besinnung und Orgelmusik, anschliessend ein gemeinsames Mittagessen im Kirchgemeindehaus Burgdorf  – zubereitet von den „Worbletaler Burefroue“ – und eine Stadtführung.

 

Verfasser:

Hans Thut, Präsident

Föhrenweg 4

2554 Meinisberg